Blog-Eintrag:
16.03.2015
Teichfrosch
(Gast-Bericht)
Heute soll es um unseren Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus) gehen. Dieses kräftige Amphibium ist ein Hybridisierungsprodukt aus der Verpaarung von Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und Kleinem Wasserfrosch (Pelophylax lessonae).
Mitunter werden diese Frösche bis zu 12 cm lang. Die Schnauze ist spitz und der Körper verhältnismäßig schlank. Das Männchen weist zwei weißliche Schallblasen auf, die seitlich hinter dem Mundspalt austreten. Die Haut auf dem Rücken ist sattgrün und mit unregelmäßigen Flecken besetzt. Die Bauchseite ist weißlich mit grauen Flecken.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das gesamte mittlere Europa bis zur Ukraine. Nördliche
Verbreitungsgrenze ist Schweden, südliche Italien, einschließlich Sizilien.
Der Lebensraum ist immer in der Nähe stehender, reich bewachsener Gewässer.
Während des Frühjahrs und des Sommers halte sich die Frösche an den Ufern von Seen, Teichen und Tümpeln auf. Obwohl sie vorwiegend im Wasser leben, halten sie ihr Sonnenbad gern am Ufer oder auf den Blättern von Wasserpflanzen. Bei jedem Anzeichen von Gefahr tauchen sie blitzschnell ins Wasser ab und verstecken sich oft im Bodenschlamm. Am Abend und in der Nacht rufen die Männchen recht klangvoll.
Die Alttiere überwintern meist im Bodenschlamm der Gewässer. Jungtiere meist an Land. Bereits im zweiten
Jahr nach der Metamorphose (Umwandlung) von der Quappe zum Frosch, sind die Tiere geschlechtsreif. Die Anzahl der Eier kann bis zu 10.000 Stück betragen! Nach etwa 60 Tagen wird aus der
„Pillepoppe“ ein kleiner Frosch.
Es ist Sonntag, der 08.03.2015. Der Wetterbericht sagt 16° Celsius voraus. Das lässt hoffen!
Frühstück auf der Terrasse. Zwischen schwarzem Tee und weich gekochtem Ei dringt ein knarzendes Geräusch hervor. Nur kurz: „Quarks“. Stille. Das wiederholt sich ein paar Mal. Wird aber irgendwann ignoriert. Das Buffet ist abgeräumt, die „Gartenhose“ angezogen. Ich beginne, abgestorbene Binsen und Lilien abzuschneiden und in einen Komposteimer zu packen. Da ist es wieder: „Quarks“. Ganz nah. Ich sehe aber nichts. Sollte er tatsächlich schon wieder da sein? Mein Freund? Mein Freund der Teichfrosch!
Ich arbeitete mich um den Teich herum. Wohl wissend sparte ich mir die Stelle, an der ich ihn letztes Jahr oft sah, bis zum Schluss auf. Als ich das im Wasser vermodernde Gras anhob, schwamm er mit den kräftigen Stößen seiner Hinterbeine in den Bodenschlamm des Teichs. Fest im Griff hielt er ein etwa gleich großes Weibchen. Alles war gut. Er hatte dieses Jahr den recht milden Winter gut überstanden. Und für Nachwuchs scheint gesorgt.
Alles richtig gemacht im Garten! Die Frösche kamen von allein. Die Population scheint genügend Nahrung zu finden. Denn auch die Jungtiere sind wieder da!
Und immer daran denken:
Unsere einheimischen Amphibien und Reptilien sind streng geschützt!
Wer Infos zum Anlegen eines naturnahen Teiches braucht:
info@cp-terra.de
www.cp-terra.de
www.facebook.com/checkpoint.terraristik
Wolfgang Reiprich