Projekte

Nachzuchtprojekte

(Ex-situ-Projekte)

In einigen Fällen, wo es erst wichtig ist, das Habitat so zu erhalten, wieder auszuweiten und/oder zu renaturieren, dass ein Überleben einer größeren Population bestimmter Arten überhaupt zu gewährleisten ist, sind Ex-situ-Projekte, also Nachzuchtprojekte unter genauen genetischen und lokalitätsdefinierten Bedingungen, außerordentlich wichtig.

 

Das Berus Institut widmet sich in erster Linie der biogeographisch-ökologisch sinnvollen Nachzucht diverser eurasischer und nordafrikanischer Arten aus den Tiergruppen Amphibia und Reptilia.

Natrix maura (Vipernnatter)

Natrix maura (Vipernnatter) sind nach dem Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) besonders geschützt und als Anlage 1 in der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) gelistet. Die gesetzlichen Rahmen allein lassen schon ersehen, dass es sich bei der Art Natrix maura um eine schützenswerte Art in Europa handelt. Dass die Art sogar vorm Aussterben bedroht ist, zeigen auch die Roten Listen einiger Länder.

Warum ist das so? Einige Gründe spielen in diesem Fall eine Rolle. Nicht nur, dass den Tieren ihr Habitat genommen wird - nein - ihr Name macht ihnen auch alle Ehre. Das Muster der Vipernnatter ähnelt auf starke Weise dem Zickzack-Muster von Vipera berus (Kreuzotter). Aus diesem Grund werden gefundene Tiere aus Angst, man könnte an einem giftigen Biss sterben, oftmals totgeschlagen.

Aber um auf die Sache mit dem Habitat zurückzukommen: Da Natrix maura, wie auch andere Arten, auf ein Leben nah am und im Wasser angewiesen ist, hat die Art leider in Zeiten der Geländeentwässerung, Ufernutzung, Begradigung von Flussläufen, Verbuschung von Ufern (Rückgang von Sonnenplätzen) und vielem mehr, nicht mehr viele Chancen, sich halten zu können. Anders, als einige andere Nattern, ernähren sich Vipernnattern als Vertreter der Familie Natricinae (Wassernattern) hauptsächlich von adulten Frosch- und Schwanzlurchen, deren Larven und teilweise auch Laich und Fischen in geeigneter Größe. Auch deren Rückgang lässt die Populationen der Schlangen aufgrund von mangelndem Nahrungsangebot schrumpfen.

Wie man deutlich sehen kann, ohne noch weitere Aspekte nennen zu müssen, sind die Gründe für den Rückgang wesentlich! Um also Tiere im Lebensraum halten zu können, muss man vorerst Schutz- und Wiederaufbau, bzw. Renaturierungsprojekte des Habitats anstreben. Wichtig ist dennoch, genetisch reine und ökologisch angepasste Zuchtstämme unter wissenschaftlicher Obhut ins Leben zu rufen, um so auch durch gezielten und sowohl biologisch, als auch behördlich überwachten Aussatz eine Stärkung der Population im Feld zu unterstützen.

Natrix tessellata (Würfelnatter)

Ähnliche Probleme und ein starker Rückgang sind bei Natrix tessellata (Würfelnatter) zu finden. Die Gründe dafür sind ebenfalls vergleichbar mit denen für die ebengenannte Art Natrix maura. Nicht nur die Stärkung der kleinen isolierten Populationen, wie man sie sogar noch in Deutschland finden kann, durch Monitoring- und Habitatsschutzprojekte, wie jährliche Mahd von Uferbereichen (um nur ein Beispiel zu nennen), ist höchst wichtig für diese für den bundesweiten Gesamtbestand bedeutsame Art. Schon kleinste anthropogene (verursacht durch den Menschen) Einflüsse, können eine der kleinen Populationen von Würfelnattern bereits schädigen. Insofern ist es auch hier wichtig, diese Kleinstbestände im Feld durch eine populationsgenetisch reine oder ähnliche Zucht verstärken zu können. Im Übrigen besteht natürlich auch für diese Art ein ähnlicher Schutzstatus, wie für viele andere Reptilienarten in Europa. Natrix tessellata sind durch den Anhang IV (streng zu schützende Art) nach der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) und nach dem Bundesnaturschutzgesetzt (BNatSchG) streng geschützt. Ebenfalls steht sie auf einigen Roten Listen, so auch auf der deutschen, unter der Rubrik "1 - vom Aussterben bedroht".

ES FOLGEN INFORMATIONEN ZU UNSEREN NACHZUCHTPROJEKTEN VON:

NATRIX NATRIX           (RINGELNATTER)

VIPERA AMMODYTES   (HORNOTTER)

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